Die Gemeinde

Ein kurzer Abriss der Dorfgeschichte

Der Name der Gemeinde Leymen wurde erstmals 736 urkundlich in einem Dokument  der Urkundensammlung des Klosters Murbach erwähnt.  (hinterlegt in den Departements -archiven in Colmar). Die weitere Erwähnung des Dorfes ist auf das Jahr 1274 datiert.

Das Dorf spielte zweifellos eine sehr wichtige Rolle bei der Sicherung und Bewachung der Handelswege  gen Süden.  Mitte des 13. Jahrhunderts trat das Dorf unter den Bischöfen von Basel in die Geschichte ein. Während der gesamten Feudalzeit gehörte es zum Heiligen Römischen Reich der Habsburger und ging ab Mitte des 15. Jahrhunderts sukzessiv an den Grafen von Ferrette, den Rötteln, den Munch und schliesslich an das Adelsgeschlecht der Reich von Reichenstein.

Während des 30 jährigen Krieges beteiligt sich das Dorf Leymen am Kampf gegen die Schweden. Am 27. Juni 1637 wurde es durch die schwedischen Truppen völlig geplündert.  Unter  der Regentschaft Ludwig XIV fällt Leymen 1663 an das französische Königreich

Die Revolution

Unter den Revolutionsunruhen zwang das Dorf Leymen die Herren von Reichenstein den Eichwald der Gemeinde zu überlassen. Diese Verhandlungen fanden in Form einer Klage statt, bei der sich das Dorf seinen Herren entgegenstellte und obsiegte. Die Leymener wurden jedoch Opfer der Revolution. Einige Einwohner waren gezwungen auszuwandern. Die nahegelegene Wallfahrt  Mariastein zog die Aufmerksamkeit und den Hass der revolutionären Behörden auf sich.

Erster Weltkrieg

Während der napoleonischen Kriege und der Eroberung und Zerstörung de Landskrons 1813 wurde das Dorf verschont, aber während des  Ersten Weltkrieges 1914/1918 vom Elsass abgeriegelt. Einen elektrischen Zaun wurde durch die Deutschen auf der Höhe des Eichwaldes zwischen Rodersdorf und Benken errichtet. 168 Dorfbewohner wurden mobilisiert , 30 davon kamen nie zurück.

Zweiter Weltkrieg

Während des 2. Weltkrieges lag das Dorf vor der Maginot-Linie und  die Einwohner wurde nach Mauvezin d’Armagnac ( Landes) evakuiert. Während der Besatzung, Viele Bewohnen flohen während der Besatzungszeit in die nahegelegene Schweiz. Etwa zehn Familien wurden deportiert und vier Bewohnern wurden in Konzentrationslager geschickt. Leymen wurde am 20. November 1944  von der Besatzung befreit.

Geografie und Erbe

Bevölkerung: 1 193 Einwohner ( 2016 )

Name der Einwohner : Leymener

Fläche: 1 164 Hektaren, 400 Hektaren davon sind Wälder

Höhe über dem Meeresspiegel : 374 Meter

Wappen: « auf einem azurblauen Hintergrund kreuzen sich eine Silberlanze und ein goldener Krummstab, auf der rechten Seite erscheint der goldene Buchstabe L und auf der linken Seite eine silberne Lilie ».

Vorstellung der Gemeinde

Die Gemeinde Leymen liegt im südöstlichen Rand des Elsasses, an der französisch-schweizerische Grenze, im elsässischen Jura,  genauer gesagt am Fusse eines bewaldeten Hügels, mit einem eindrucksvollen, stillgelegten Steinbruch dahinter die Burgruine Landskron. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 1164 ha, davon sind ca. 400 ha mit Wald bedeckt.

Die Höhe des Dorfes liegt zwischen 347 und 559 Meter über das Meer. Sein Gebiet wird von der Birsig durchquert, die im Rhein in Basel fliesst. Seine besondere Situation besteht darin, dass dieses Dorf ein französisches Gebiet ist, das in einem Fremde Land liegt.

Sehenswürdigkeiten

Die Burgruine Landskron

Die Landskron wurde im letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts von der Adelsfamilie Munch von Basel gebaut. Die Burg wurde durch das grosse Erdbeben von 1356 beschädigt und  wieder aufgebaut und ging im Jahr 1461 in den Besitz des Adelsgeschlechts der Reich von Reichenstein über. Im 15. Jahrhundert, traten Spannungen zwischen den europäischen Grossmächten und den Eidgenossen auf. Kaiser Maximilian liess die Landskron zwischen 1515 und 1518 in einer Festung umbauen.

Von der alten Burg blieb nur noch der Wohnturm, der in einer Artillerie-Plattform umgewandelt wurde. Dicke Wände von bis zu 7 Metern charakterisierten die neue Anlage. Diese Verteidigungsmethoden wurden aber schnell durch moderne Artillerie überfällig.

Da die Eidgenossen selbst in religiösen Auseinandersetzungen verstrickt waren, nahm die Bedrohung ab.  Nach dem dreissigjährigen Krieg erwarb der König von Frankreich die Rechte des Reichs von Reichenstein. Der Markgraf von Baden wandelte die Anlage in eine Festung für Garnisonen gemäss den Plänen von Vauban um.

Im Jahr 1814 wurde diese von den Bayern und den Österreichern zerstört.

Die Ruine, nun in den Händen von Privatleuten, diente als Steinbruch. Im Jahr 1857  erwarb die Familie von Reinach die Ruine und beendete den Abbruch. Seit 1984, gehört dieses  historisch geschützte Denkmal dem französisch-schweizerischen Verein Pro Landskron, der über 1000 Mitglieder zählt. Mit Hilfe des Staates, dem Regionalrat und dem Generalrat wurden in den letzten Jahren  Konsolidierungsarbeiten unternommen

Die Kirche « Saint Léger »

Die Kirche, die unter dem Patrozinium des Heiligen Leodegar steht, was vom Einfluss des Klosters Murbach herrührt, beherbergt Kirchenschätze des 8. Jahrhunderts.

Der eutige Bau , umgeben vom Friedhof, stammt aus dem Jahr 1898, und die kleinere Vorgängerkirche wurde im Jahr 1717 errichtet.

Die kirche verfügt über einen Grundriss von 571 m2 sowie einem fünfstöckigem Turm.

Oberhalb der Eichentüren (3 Haupttüren im hinteren Teil der Kirche und eine auf der linken Seite) kann man Ziergiebel erkennen. Im Aussenbereich, sind Pilastern und Kranzgesimse zu sehen. Die Steinsäulen, zwischen dem Hauptschiff und den Seitenschiffen schmücken Kapitellen mit Akanthusblättern aus Stein. Die Kirchenfenster sind farbig.  Der geschnitzte Alter ist aus Eiche mit einer zentralen Nische und vier seitlichen Nischen.  Auf der linken Seite, befindet sich der Alter der Jungfrau Maria, umgewandelt in Lourdes Grotte, um die Hundertjahrfeier der Erscheinungen zu feiern. Auf der rechten Seite steht der St. Josefs Altar. Eine  St-Josefs Bruderschaft wurde bereits im Jahre 1688 erwähnt.

Die Vielfalt der Statuen ist auffällig: die Jungfrau Maria und der hl. Josef, aber auch der hl. Antonius (Schutzpatron der ehemaligen Landskrons Kapelle, von der Pfarrkirche nach der Zerstörung der Festung übernommen), der Hl. Ludwig von Gonzague, die heilige Jeanne d’Arc, die heilige Thérèse vom Kinde Jesu, sowie eine Darstellung der Kreuzabnahme.

Unter der Reichtümer der Kirche, sollte man die Orgel und Glocken erwähnen Die vier Glocken sind aus Bronze. Auf der Galerie, die man über die Wendeltreppe erreicht, befindet sich die Orgel. Diese besteht aus 20 Register, 2 Handmanualen, und einem Pedal. Zu diesem Reichturm, kann ebenfalls noch die elektrische Uhr hinzufügen.

Die Kapelle von Heiligenbrunn

Heiligenbrunn, ehemalige heidnische Kultstätte, ist eine Kapelle mit einer Heilquelle. Sie steht unter dem Patrozinium der hl. Walpurge (1. Mai). Die Kapelle wurde erstmals im Jahr 1359 erwähnt. Der aktuelle Bau stammt aus dem Jahr 1682 und wurde als Staatsbesitzes während der Revolution verkauft. Die Kapelle wurde im Jahr 1812  von der Gemeinde gekauft und für den Gottesdienst genutzt.  Die Kapelle wurde   im Jahre 1875r renoviert, Weitere Restaurierungsarbeiten wurden 1981 und 1990 durchgeführt.

Seit vielen Jahren hat der Verein der Kapelle von Heiligenbrunn mit Hilfe verschiedener Partner, Instandhaltungen und Renovierungsarbeiten geleistet. Im Verlauf eines Jahres, werden verschiedenen Veranstaltungen zu diesem Zweck organisiert.

Die Kapelle der Âmes du Purgatoire (Arme Seelen Kapelle)

Die Kapelle liegt in der  rue du Landskron und wurde im Jahr 1928 auf der Tatkraft der Herren Gonthier und Stupfler erreichtet. Die Pilger, die sich nach Mariatein begaben, verweilten regelmässig vor dieser Kapelle , die als Ersatz der  Kapelle *des ermites* .gebaut wurde.